Ich unterrichtete drei Jahrzehnte Fotografie an der Berufsschule für Gestaltung Zürich. In dieser Zeit entstanden viele Lehrbücher über Grundlagen, Theorie und Praxis der Fotografie, Lehrbücher, die zu Standardwerken geworden und in viele Sprachen übersetzt wurden.

Um meinen Schülern und Studentinnen das grundlegende Abbildungsprinzip in der Fotografie zu erläutern, verwende ich bevorzugt eine simple Lochkamera. Mit einer solchen kann man ohne  technologische Ablenkung grundlegende optische Gesetze demonstrieren; zum Beispiel die geradlinige Ausbreitung des Lichts, die Prinzipien von Brennweite, Bildweite, Bildgröße, Abbildungsmaßstab, Perspektive und Proportionen, aber auch Begriffe wie Bild- und Feldwinkel. Ebenfalls eignet sich die einfache Apparatur geradezu ideal für die Veranschaulichung des einzigen Zwecks eines Objektivs. Dieser ist ein möglichst ähnliches punktförmiges Abbild eines Gegenstandpunktes trotz vergrößerter Belichtungsöffnung zu erzielen – hätten Sie es gewusst?

OvoAus methodischen Gründen erachte ich es als sinnvoll, solche Grundlagen an der einfachst-möglichen Kamera ohne Objektiv zu zeigen. Dadurch kommt niemand in Versuchung, beispielsweise den Begriff der Perspektive fälschlicherweise mit einem Objektiv in Verbindung zu bringen. Hirngespinste wie «Tele-Perspektive» oder «Weitwinkel-Perspektive» können dadurch gar nicht erst entstehen!

Noch vor der Jahrtausendwende, an welcher die digitale Fotografie begann erwachsen zu werden, diente als Lochkamera eine leere Ovo-Dose sowie ein unbelichtetes Blatt Fotopapier. Eine mit einer Nähnadel durchstochene Aluminiumfolie diente als Belichtungsöffnung und ein Aluminiumblech in einer Führung aus Wellpappe als Verschluß.

Heute ist es einfacher und vor allem zeitsparender: Um im größeren Auditorium während einer Vorlesung die Präsentationen ohne verzögernde Laborarbeit vorzunehmen, verwende ich eine digitale Spiegelreflexkamera mit Zwischenringsatz oder Balgengerät und einem Gehäusedeckel mit einem Präzisionsloch. Das hat den Vorteil, dass diese «Lochkamera» über den Laptop bedient wird und sowohl Einstellungen als auch das jeweilige Resultat direkt auf dem Monitor und angeschlossenem Beamer erscheinen.

Obwohl die didaktische Anwendung der Lochkamera prioritär als Hilfsmittel für theoretische Erklärungen mehr oder weniger komplexer optischer Gesetze dient, fasziniert auch die Methode. Und so begann ich – der als Fototheoretiker bekannt war – vermehrt mit der Lochkamera zu experimentieren und zu fotografieren.

Die entstandenen Fotografien – obwohl absolut frei von optischen Abbildungsfehlern – sind weniger scharf und infolge der längeren Belichtungszeiten entstehen interessante und gestaltende Bewegungsunschärfen. Die Lochkamera-Aufnahmen wirken gemäldehaft und sind in keinem Fall Schnellschüsse. Bis die gestalterischen Ansprüche bei der Aufnahme eines Sujets gemäß der Bildidee erfüllt sind, vergehen Stunden oder Tage.

Dem edlen Charakter der Bilder entsprechen die gewählten Präsentationsformen als FineArt-Print. Neben Wandbildern in wunderbaren Schrägschnitt-Passepartouts, die nach den Kriterien höchster Haltbarkeit erstellt und gerahmt werden, sind die Präsentationen als FineArt-Museo-Karten und Giftcards – beide mit musealer Haltbarkeit und jedes Exemplar handsigniert – preisgünstigere Varianten der mittels Camera Obscura entstandenden Fotokunst. Dem edlen Charakter der Bilder entsprechen die gewählten Präsentationsformen als FineArt-Print. Neben Wandbildern in wunderbaren Schrägschnitt-Passepartouts, die nach den Kriterien höchster Haltbarkeit erstellt und gerahmt werden, sind die Präsentationen als FineArt-Museo-Karten und Gift Cards – beide mit musealer Haltbarkeit und jedes Exemplar handsigniert – preisgünstigere Varianten der mittels Camera Obscura entstandenden Fotokunst.

 

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